Längster Tag

Unser Gepäck hat tatsächlich in das Auto von Katinka’s Opa gepasst. Immerhin drei Crashpads (Eines gestopft voll mit Gepäckt), zwei große Reisetaschen, zwei Handgepäckrucksäcke, ein Longboard, Kamera und Laptop, insgesamt ca. 90kg haben wir nun mit dabei.


Unser Flugzeug.

Um 14.50 Uhr hebt unser Flugzeug wie geplant ab, leider jedoch erleben wir eine böse Überraschung, denn das Condor-Flugzeug ist miniklein und ungemütlich. Wir haben soviel Platz wie in einem Kurzstreckenflugzeug, bekommen keinen Fensterplatz mehr und können nicht mal ansatzweise hinausschauen, da direkt neben uns das Klo die Sicht versperrt. Wir haben keinen eigenen Fernseher sondern nur einen Gemeinschaftsfernseher und Kopfhörer müssen gekauft werden. Aber nach knapp zehn Stunden ist der Flug vorbei und wir sind in Kanada.
Schnell auschecken, problemlos alles Gepäck abholen und raus zum Busschalter. Etwa eine Stunde haben wir noch Zeit, solange chillen wir noch im kostenlosen Flughafeninternet.

Die Busfahrt verläuft gemütlicher wie der Flug und nach weiteren 90 Minuten sind wir in Squamish, leider darf uns der Busfahrer jedoch nicht die 5km vor der Stadt direkt am Campground rauslassen, da er sonst seine Lizenz verlieren könnte, also heißt es Reisetaschen auf das Longboard schnallen und laufen, zumindest die letzten zwei Kilometer wurden wir dann noch von einem netten Kanadier mitgenommen.


Immer noch müde am nächsten Morgen.

Wir kommen genau rechtzeitig zum Abendessen: Per Zufall stoßen wir direkt auf einen Australier, den Axel bereits anderthalb Jahre zuvor in Hueco Tanks (Texas) und Bishop (Kalifornien) getroffen hatte. Leckere Burritos und Pfannkuchen zum Nachtisch gibt es und dann fallen wir schon tot ins fix aufgebaute Zelt. Unser längste Tag ist rum, immerhin war ja heute der 21. Juni, der längste Tag des Jahres und dann kamen da noch 9 Stunden Zeitumstellung oben drauf ;-).

Am nächsten Tag bauen wir unser Zelt wieder ab, verpacken alles wieder und laufen 3km weiter in die Pampa, wo man umsonst direkt am Fluss campen kann. Die hier alljährlich residierenden Kanadier haben sich ein professionelles Plumpsklo inkl. Klopapierverbrennbehälter gegraben und aufgrund der vielen Bären muss man sein Essen verschlossen an stark überhängenden Bäumen aufhängen, sonst wird es vom Bär gefressen.


„The Chief“ und der Climbers Parkplatz

Nachdem nun also das Zelt an seinem entgültigen Platz stand zogen wir wieder in die Stadt los, deckten uns im Second Hand Laden mit Pfanne, Topf & Co ein und fingen an im Internet nach Autos zu suchen.

Letztenendes entschieden wir uns für eine Probefahrt mit einem ’98er GMC Safari Van (Baugleich mit dem Modell, das wir beim letzten mal in den USA hatten, nur 6 Jahre jünger) einer lokalen Familie. Die Entscheidung war dann schnell gefallen, nun haben wir ein Auto, angemeldet ohne kanadische Adresse, alles kein Problem in British Columbia. Nun müssen wir nur noch ausschau halten nach ein paar günstigen Brettern, um uns ein Bett in den Bus zu bauen und ein paar Mängel an dem Auto sollten wir noch beseitigen: Die Zentralverriegelung ist defekt, der Kofferraum muss von innen zugeknotet werden und das Beifahrerfenster fehlt, da vor ein paar Jahren eingebrochen wurde. Nun ist stattdessen einfach eine Plexiglasschreibe reingeklebt.


Katinka versucht sich in „Swank Stretch“, V5 (fb7a)

Nun können wir also endlich Bouldern gehen: Squamish ist ziemlich ähnlich wie das Averstal, nur die Blöcke sind hier deutlich größer und die Kulisse außenrum ist beeindruckender mit dem vielen Wasser und den verschneiten Bergen und den gigantischen BigWalls. Man kann sich garnicht entscheiden, wo man anfangen soll, ein Boulder ist besser als der andere.
Katinka gelang gleich am ersten Tag „Supa Fly“, fb6c+, ich konnte „Lounge Act“, fb7a+ flashen und einige Boulder bis fb7b wiederholen.

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