Mt. Evans und Evolv

Drei Tage lang sind wir nun zu dritt am Mount Evans zum bouldern unterwegs gewesen, denn David Høy aus Dänemark schließt sich unserer Truppe an, hocherfreut auch mal unter der Woche aus der Stadt Boulder rauszukommen. Er ist für etwa zwei Wochen zu Besuch bei Freunden, die logischerweise Wochentags fleissig studieren müssen.


Ente im Echo Lake am Mt. Evans.

Landschaftlich ist es echt bombastisch in dieser neuen Gegend, hier ist der Herbst schon etwas näher, die meisten Bäume sind knallgelb und rot und Touristen laufen hier auch viel weniger herrum als im Rocky Mountains NP.

Bis zur Area A, dem ersten Bouldersektor von Mt. Evans, läuft man etwa eine halbe Stunde bergab und schließlich nochmals eine halbe Stunde bergauf, und das obwohl wir schon über die 40 Minuten im RMNP gestöhnt haben, aber da kann man wohl nichts machen. Immerhin finde zumindest ich die dortigen Boulder klasse, ich klettere einige der leichteren Boulder wie „Ludders Pinch“, V7 (fb 7b), „Down Trail Face“, V6 (fb 7a+) und „Cherry Top Rip“, V5 (fb 7a), hole mir eine Begehung von „Tickfest“, V9 (fb 7c) und falle leider am letzten Zug des Ultraklassikers „Bierstadt“, V10 (fb7c+) ab, mindestens einmal werde ich also noch in dieses Gebiet laufen müssen.


Beim ansetzen zum letzen Zug in „Bierstadt“, V10 (fb 7c+) – Mt. Evans, Area A | Photo: David Høy

Katinka taugt das Gebiet weniger, die Züge im hiessigen Granit sind meistens recht weit, teilweise ist es für sie schon unmöglich die Startgriffe überhaupt zu berühren. Trotzallem gelingt es ihr „Cherry Top Rip“, V5 im zweiten Versuch zu klettern und sie kann mit „Anorexic Gymnast“, V4 ihren ersten fb 6c Boulder flashen!
Es ist echt nett, nach der ganzen einsamen Zeit im RMNP mal wieder unter Gesellschaft zu bouldern, und etwas mehr Zeit für Fotos zu haben, anstatt immer Spotten zu müssen. David gelingt in eine schnelle Begehung von „Down Trail Face“, V6 sowie ebenfalls „Cherry Top Rip“, V5 und „Anorexic Gymnast“, V4.
Wir klettern alle schon schnell den Auf bzw. Abwärmboulder „The Ladder“, eine beliebte V2 (fb 6a) in Area A, bevor es mit dem Gedanken an die leckeren Abendessen Burritos an den Abstieg geht, der dank bergauflaufen sogar 10 Minuten länger dauert als der Zustieg.

Am dritten Tag sind wir entsprechend laufdemotiviert, und schauen uns auf halber Strecke zurück nach Boulder den Clear Creek Canyon an. Dort ist es noch viel zu heiß mitte September zum klettern, trotzdem klettern David und Ich jeweils „Aqua Huck“, V5 und fahren danach schnell zum nächsten Supermarkt um uns einen rießen Pott Eis zu kaufen.


Der Herbst kommt.

Als Revanche für den Boulderausflug und die Abendessen hat uns David Karten für die Reel Rock Tour in Boulder besorgt. Sechs Kurzvideos über alle Spielarten des Kletterns lassen unsere Fingerspitzen schwitzen, dennoch fühlen wir uns am nächsten Tag ausserstande auch nur einen Finger zu krümmen und legen erstmal einen Ruhetag ein.

Zurück im Park, geht es wieder an den schön kurzen Zustieg zum Lower Chaos Canyon. Dort sind wir verabredet mit Ana und Devlin aus Wyoming. Ich versuche mich mit Devlin an „Deep Puddle Dynamics“, V9/10 (fb 7c/+), und komme auch hier nur bis zum letzten Zug. Eigentlich schon in sicherem Gelände unterwegs rutscht mir auf einen Schlag die Hand aus den Griffen und ich liege etwas perplex auf den Crashpads. Der Sommer versucht gerade leider nochmals mit einer Hitzewelle gegen den Herbst anzukämpfen und dementsprechend schlechten Grip bieten die Sloper gerade.


Katinka klettert ihren drittschwersten Boulder: „Potato Chip“, V7 (fb 7b), Lower Chaos, RMNP

Die nächsten Tage wird es dann wieder etwas kühler, so dass ich noch „Handicapps“, V9 klettern kann und Katinka klettert überraschend schnell „Potato Chip“, ihre dritte V7 (fb 7b) bisher.

Und nun das beste zum Schluss: Wir sind nun beide im Evolv Team und haben nun eine zuverlässige Schuhquelle.


Vielen Dank Evolv!

Schreibe einen Kommentar


*