Etwa zwei Wochen habe wir nun in den Grampians verbracht. Nachdem dort im vergangenen Januar ein gewaltiges Buschfeuer gewütet hat ist der nördliche Teil des Nationalparks leider vollständig gesperrt. Genau dort befinden sich leider ein Großteil der Kletter- und Bouldergebiete.
Der rote Bereich markiert den gesperrten Parkbereich
Statt also wie geplant in der Hollow Mountain Cave, an der Taipan Wall und am Kindergarten zu klettern sind wir in die südlichen Grampians ausgewichen. Topos sind hier Mangelware aber Felsen gibt es genügend. Wie bereits in Mazedonien sind wir nun mit Bürsten unterwegs, suchen neue Linien und sind fleissig am Erstbegehen und wiederholen bereits bestehender Probleme.
Unser Basislager, der Buandik Campground, ist mitten im Nirgendwo, bietet aber zumindest Toiletten, Regenwassertanks und genügend Parkfläche für unseren Van. Bis in die nächste Stadt sind es etwa 80km – entweder Hamilton oder Horsham – und dank schwüler Luft fühlt man sich bereits nach dem steilen, 30min Zustieg, als hätte man seit einer Woche nicht mehr geduscht.
Erstbegehung von „Northern Fire“, V10 in Buandik
Nach den ersten vier Bouldertagen hatten wir uns einen groben Überblick über die verschiedenen Sektoren verschafft. Für die Boulder in Buandik, also rund um die „Gallery“, gibt es ein pdf Führer von Nalle Hukkateival, die steile Cave of Man Hands bleibt an veregneten Tagen beinahe komplett im Trockenen und auch Mount Fox hat coole Linien und weiteres Potential zu bieten.
In Buandik gelang mir die Erstbegehung eines steilen Boulders „Northern Fire“, V10 und Katinka konnte ein steiles V7 Dach wiederholen, bei dem der letzte Zug extrem weit für sie ist. Ihr gelangen außerdem Erstbegehungen einiger schöner Boulder wie „I’m a Koala“ V4, „Nacktnasenwombat“ V4 und „The little one“ V5.
Katinka in der namenslosen V7, Buandik
An unserem ersten Ruhetag ging es ins 100km entfernte Natimuk um Josh zu besuchen und ein neues Crashpad im dortigen Kletterladen abzuholen, das sich Jochen von Edelrid hatte zuschicken lassen. Während die zweite Waschmaschine lief, schauten wir uns das lokale Woody an – eine geniale Folterkammer zum stark werden. Da es sich eigentlich um einen Ruhetag handelte führte der nun fünfte Klettertag zu einem massiven Muskelkaten, den ich die restliche Woche über nicht mehr wegbekam.
Wir hatten uns bisher nicht um die Auto ummeldung auf unseren Namen kümmern können, da wir bisher im Staat New South Wales unterwegs waren, aber eine Roadworthy Inspektion aus Victoria vorweisen müssen. Da unser linker Vorderreifen ziemlich abgefahren war bissen wir in den sauren Apfel und bestellten uns für 100$ Einen neuen nach Horsham. Dieser kam leider nicht wie geplant am nächsten Morgen an und so fuhren wir, auf Josh’s Tipp hin, 38km weit bis nach Dimboola zu einem weniger strengen Mechaniker.
20 Minuten später hatten wir das Roadworthy Zertifikat in den Händen, unterschrieben noch bevor die Bremsen getestet wurden und die komplette linke Hälfte des Autos (inkl. altem Reifen) wurde nie angeschaut. Zufrieden mit dem Ergebnis konnten wir endlich die Ummeldung durchführen und die verbockte Reifenbestellung canceln. 100$ gespart!
Mittlerweile waren Manu und Marie wieder zu uns gestoßen und nun zusammen mit uns in Buandik. Ihnen macht die Boulderei bis V3 Spaß, auch hier gab es bereits erste Erstbegehungen. Apropos Erstbegehungen: Ich habe begonnen Nalles Topo zu erweitern und daraus eine pdf Datei zu generieren. Wer Interesse an dieser pdf hat, darf mir gerne eine eMail schreiben und eigenen Input liefern.
Katinka in „Right Crankshaft“, V8 in den Arapiles
Katinka wird mittlerweile immer fitter, die Züge zu „Hillary Step“, V9 hat sie bereits entschlüsselt und hofft auf einen baldigen Durchstieg. Ich arbeite momentan an „Roobik’s Cube“, V12 und der Verlängerung des steilen, namenlosen V7 Dachs. Nach dessen Abschlusshenkel geh es weiter durchs Dach, einen schweren Schulterzug machend über einige Leisten bis zum Gipfel. Noch hatte ich keinen Erfolg, aber tendenziell fühlt es sich mindestens so schwer an wie Roobik’s Cube.
Die letzen beiden Tage waren wir nun zusammen mit Jochen, Miri und Paula (Frisch zurück vom Kurztrip nach Tasmanien) in den Araplies, bei Natimuk zum bouldern. Jochen und ich konnten beide den Klassiker „In Between Fear and Desire“, V10 klettern und Katinka gelang ihr seit ihrer Schwangerschaft schwerster Boulder „Right Crankshaft“, V8 und somit war das Feierabendbier wohl verdient!
6 Stunden Flug: Melbourne – Denpasar
Nachdem wir uns nun völlig geplätten haben und keinerlei Haut mehr auf den Fingern haben sind wir gestern die 300km nach Melbourne gefahren, um Urlaub vom Urlaub zu machen. Momentan sitzen wir im Flieger nach Bali, Indonesien und treffen heute Mittag wieder einmal auf Manu und Marie. Die beiden haben sich letzte Woche kurzfristig entschieden uns während unserem 9 tägigen Bali Urlaubs zu begleiten, eine günstigen Flug von Adelaide gebucht und sollten bereits gestern Abend auf der Insel gelandet sein.
LiebeGrüße aus Kassel!Es sind tolle Bilder und ich bewundere Euch Aber leider kann ich mit der Nummerierung der Kletterpartien nichts anfangen. Sicher sind die alle sehr schwer!!!
Mit dem Foto von Finjaaber wohl. Mein Gott ist die süß ! Ich hoffe, daß ich sie bald mal Wiedersehen.
Alles Güte weiter, Eure Omi